Ich starte meinen Beitrag aus aktuellem Anlass heute mal mit einer Lebensweisheit *zwinker*. Wenn ich euch für euer Leben genau einen Rat geben dürfte, dann wäre es der folgende: Macht eine Ausbildung, absolviert ein Studium oder arbeitet ganz allgemein in einem Job, der möglichst wenig Umzüge erfordert. Ich habe ja bereits im letzten Beitrag angedeutet, dass ich gerade (mal wieder) am umziehen bin und ich kann auch sagen, es ist (wie immer) die reinste Hölle. Ich bin in den letzten paar Jahren fünf Mal umgezogen, munter quer durch Deutschland, und es ist stets dasselbe: Man lebt wochenlang in Kartonstapeln und verbringt seine Wochenenden mit Kisten packen und Wohnungssuche, nur um sich am Ende erneut in einer überteuerten, zu kleinen und zu lauten Wohnung in einer beliebigen deutschen Großstadt wiederzufinden. Ich habe morgen meinen ersten Tag an meinem neuen Arbeitsplatz und der schlimmste Stress liegt hinter mir, aber es sind diese Momente, in denen ich mein Germanistik-Studium zutiefst verfluche. Oder eher den Moment, in dem ich mich zu diesem entschieden habe. Das ganze Umgeziehe ist mühsam, nervig und ich weiß nie, ob es mir erlaubt ist, mich dort, wo ich gerade wohne, endlich einmal heimisch zu fühlen. Ich habe mein Studium inhaltlich nie bereut und Germanistik war durchaus das Fach, was mich in dieser Hinsicht sehr glücklich gemacht hat, aber die äußeren Umstände zerren hin und wieder arg an meinen Nerven.

Aber genug mit dem Gejammer, dafür habe ich mich heute Abend nicht an den Schreibtisch gesetzt *zwinker*. Ganz im Gegenteil, ich wollte, da mein Leben auf absehbare Zeit nun wieder in (hoffentlich) geregelten Bahnen verlaufen wird, meinem Rücken eine Pause vom Schleppen und Räumen gönnen und euch mit einem neuen Post beglücken, den ich schon lange plane, nämlich *trommelwirbel* – wie funktioniert eigentlich schwuler Sex in der Realität und auf welche fantastischen Dichtungen und Ausschmückungen desselben treffen wir als Leser/-innen in BL-Manga? Vielleicht habt ihr an dieser Thematik gar kein Interesse und fragt euch, warum ich mich damit so eingehend beschäftigt habe, aber ich finde einfach, dass man, wenn man einmal hinter die Fassade von Literatur schaut, in allerlei Hinsicht viel lernen kann und dieses Wissen die subjektive Sichtweise auf Dinge, die einem bereits oft begegnet sind, die man aber nie hinterfragt hat, radikal verändern und den persönlichen Horizont erweitern kann. In unserer heutigen Gesellschaft werden meiner Meinung nach von der breiten Masse viel zu viele Lebensstile und die Menschen, die diese praktizieren, von vorneherein abgelehnt, ohne sich je wirklich mit diesen Lebensentwürfen und -situationen beschäftigt zu haben. Wie viele spannende Biographien gibt es wohl da draußen in der Welt, die uns verblüffen und überraschen und nachdenklich stimmen würden und noch viele Dinge mehr, wenn wir nur den Mut und die Muße hätten den Menschen zuzuhören, die diese Geschichten erzählen können. Warum ich das Thema „schwuler Sex“ recherchiert habe, hat also vor allem einen wesentlichen Grund: Ich wurde von einer Art wissenschaftlichem Interesse getrieben. Ich wollte wissen, was beim Sex zwischen Männern auf der körperlichen Ebene wirklich passiert und inwiefern sich diese Intimität von der zwischen Mann und Frau unterscheidet. Ich wollte die Bilder, die mir und euch in den Manga vor Augen geführt werden, nicht nur betrachten, sondern auch differenzieren und verstehen. Der Mensch lernt durch Verstehen. Was wir verstehen, können wir begreifen, und was wir begreifen, lässt uns die Welt mit anderen Augen sehen. Gerade in Bezug auf das Thema Homosexualität ist dies wichtig, denn Verstehen baut Vorurteile und Berührungsängste ab.

Jetzt aber zum eigentlichen Thema, und ich verspreche, ich werde versuchen, das Ganze nicht zu trocken und ‚abtörnend‘ zu gestalten, sondern hoffentlich etwas erheiternd und ein kleines bisschen erotisch. So, wo fangen wir am besten an? Vielleicht damit: In vielen (oder gar fast allen?) BL-Manga gestaltet sich der Akt an sich ungefähr genau so realistisch wie die Regenbogenunterhose, die der hübsche junge Mann auf meinem Titelbild für diesen Beitrag trägt (bei dem Manga beziehungsweise den Figuren müsste es sich übrigens um die Charaktere aus Electric Delusion handeln, erschienen im Verlag TOKYOPOP). Manche Mangaka beachten in ihren Werken zwar sozusagen das ABC des homosexuellen Sex, aber wie wir alle wissen, schafft man damit vielleicht gerade so die Grundschule und ist noch sehr weit vom Abitur oder gar einem Studium und den wirklichen Geheimnissen des Lebens entfernt. Das heißt im Klartext: Glaubt um Gottes Willen (tut mir übrigens leid, wenn ich hier den Allmächtigen ins Spiel bringe, falls es ihm also nicht gefällt – sorry, Gott!) nicht alles, was ihr in BL-Manga lest und seht! Im großen und Ganzen wird uns Fujoshis nämlich das folgende Bild suggeriert: Wenn zwei Kerle in wilder Leidenschaft übereinander herfallen und vor lauter Erregung kaum noch Herr ihrer Sinne sind, funktioniert der Sex an sich nicht wesentlich anders als der zwischen Mann und Frau, abgesehen von der nicht zu leugnenden Tatsache, dass statt der Vagina der Anus penetriert wird. Ui, was waren jetzt zwei, nein, sogar drei!, bildungssprachliche Wörter, aber ich will dieses schlüpfrige Thema wenigstens in Ansätzen seriös über die Bühne bringen, also verzeiht mir *zwinker*. Das Analverkehr so leicht und folgenlos über die Bühne gebracht werden kann und auch noch mit einem mega krassen Orgasmus (oder sogar OrgasMEN!) endet, ist schlicht und ergreifend eine Erfindung der zahllosen Mangaka, die sich bisher an diesem Manga-Genre erprobt haben. Wobei, zugegeben, manche Autoren/-innen sind so fair, dem Leser zumindest die Schmerzen nicht zu verschweigen, die der Uke beim Sex erdulden muss, aber diese halbwegs realistischen Mangaka sind definitiv in der Minderheit. Sicherlich ist es jedoch für den/die Leser/-inn auch nicht sonderlich erotisch, wenn der Uke sich jedes Mal vor Schmerzen krümmt. Das muss auch ich mir selbst eingestehen. Ein wenig Glitzer und Fantasie haben hier daher sicherlich die Funktion, das Leservergnügen zu bewahren. Im Übrigen ist es ja auch so: Wer ausschließlich Fakten und die harte Realität haben möchte, der sollte generell die Finger von Literatur lassen und zu Sachbüchern und Dokumentation greifen. Deshalb dürfen bei mir die Figuren gerne Stöhnen und Schreien und ich gönne dem Uke auch seinen popogastischen Höhepunkt (oder halt den Plural).

Es ist aufgrund der menschlichen Anatomie aber nun leider doch so, dass es mit ein bisschen Gerubbel nicht getan ist und zwei Männer, die analen Verkehr miteinander haben wollen, etwas mehr Mühe in die Vorbereitung investieren müssen als Mann und Frau beim vaginalen Sex. Ein Poloch befeuchtet und dehnt sich eben nicht von alleine, wie BL-Manga es dem/der Leser/-in gerne vorgaukeln. In manchen Werken reicht ja gar ein leidenschaftlicher Blick und etwas Brustwarzenstimulation und die Unterhose des Uke spaziert beinahe selbst aus dem Raum. Ich bin weder Sexualtherapeutin noch Expertin für Analverkehr, aber ein Streifzug durch die Weiten des World Wide Web hat mir zwei Wahrheiten zu Tage gefördert. Erst einmal: Nein, nicht jede sexuelle Begegnung zwischen homosexuellen Männern endet mit dem Analverkehr. Das ist schlichtweg falsch. Es gibt auch für zwei Männer sehr viel mehr Möglichkeiten, sich sexuell zu erregen und gegenseitig zum Höhepunkt zu bringen. Was man da so anstellen kann – nun ja, das brauche ich euch vermutlich nicht mehr zu erklären. Wie im weiblichen Segment gibt es auf jeden Fall auch genug Männer, die Analverkehr gar nicht mögen. Wenn sich die Partner jedoch dafür entscheiden und – nicht ganz unwichtig – geklärt ist, wer derjenige sein wird, der ihn „reingesteckt bekommt“, wie in vielen BL-Manga so charmant formuliert wird, dann benötigt es noch drei weitere Dinge: Vertrauen, Zeit und Kondome und Gleitgel. Denn leider ist der menschliche Po von Gott nicht dafür geschaffen worden, dass dort etwas reingesteckt wird. Raus, ok, aber rein? Negativ! Dementsprechend sollte der penetrierende Partner, wenn der Anus des Liebsten geduscht und sauber ist, sehr viel Liebe und Zeit in die Vorbereitung desselben investieren. Dass mit einer Massage des Anus begonnen wird und nach und nach ein bis vier Finger eingeführt werden, wenn es der Entspanntheitsgrad des Partners zulässt, wird in vielen BL-Manga korrekt dargestellt. Ich habe gelesen, dass, wenn die beiden Männer sich vertrauen und sich beim Sex ‚gehen lassen‘ können, irgendwann während der Stimulation des Anus eine plötzliche Entspannung der Muskulatur eintritt, die das Einführen des Penisses in den Darm erlaubt. Ein Kondom und Gleitgel sind dennoch unabdingbar, und das ist der Punkt, der in BL-Manga hin und wieder gerne verschwiegen wird. Kein Gleitgel zu benutzen, bedeutet höllische Schmerzen für den Partner, denn noch einmal zum Mitschreiben: Nein, der Poausgang kann nicht von alleine feucht werden! Auch ein Kondom ist definitiv anzuraten. Der Enddarm ist zwar in der Regel frei von – nun ja, es nützt nichts, wir müssen das Wort irgendwann benutzen – Kot, aber auch beim Analverkehr können Geschlechtskrankheiten übertragen werden. Die Wahrscheinlichkeit ist hierbei sogar erhöht, da es durch die widernatürliche Praxis zu kleinsten Rissen im Analbereich kommt, von denen der penetrierte Partner freilich nichts merkt, wenn alles gut läuft. Eine vorherige Darmspülung, auch Einlauf genannt, kann man übrigens machen, sie ist für den hygienischen Analverkehr aber nicht unbedingt notwendig. Manche Menschen nehmen einige Zeit vorher auch Mittel zum Abführen, was vielleicht das persönliche Sicherheits- und Wohlgefühl erhöht, aber wie gesagt nicht notwendig ist. Eine Dusche reicht vollkommen, was unsere Manga-Figuren im Übrigen gerne und ausgiebig tun. Sehr gut, liebe Mangaka, wieder etwas Realismus im Surrealismus! Auch eine Dusche nach dem Analverkehr schadet nicht, denn das ganze Gleitmittel möchte ja auch irgendwo wieder hinaus. Und sollte tatsächlich Sex ohne Kondom stattgefunden haben, möchte auch das Sperma gerne den Darm auf natürlichem Weg verlassen. Was mich erstaunt hat, war übrigens die Tatsache, dass Sperma im Darm abführend wirken kann, wie zum Beispiel Kurose in Ten Count Shirotani erklärt. Man lernt nie aus…

Zum Schluss möchte ich noch das größte Mysterium im BL-Manga-Universum lüften – den Prostata-Orgasmus! Wer regelmäßig dieses Genre liest, der fragt sich vielleicht, was da eigentlich vor sich geht, wenn der Seme dem Uke den Finger in den Po steckt, etwas fummelt und auf einmal die Englein zu singen scheinen. Erklärt wird in den Manga selbst selten, was da im Allerwertesten los ist, weshalb mich diese Praktik ziemlich lange ziemlich stark irritiert hat. Ich wusste nicht, was der Seme im Po des Uke zu finden hoffte – den Sinn des Lebens vielleicht? Durch Zufall stieß ich dann auf einen Beitrag im Internet und endlich ergab dieses scheinbar ziellose Rumgestocher Sinn! Gesucht wurde – die Prostata! Das ist bei Männern ein kastaniengroßer Knubbel beziehungsweise eine Drüse, circa einen Finger weit hinter dem Darmeingang gen Bauchdecke. Die Prostata produziert ein Sekret, das die Spermien schwimmfähig macht. Man kann sie durch die Darmwand leicht ertasten und bei starker sexueller Erregung schwillt sie an und Berührungen oder Massagen dort können intensive Lustgefühle und auch einen Orgasmus hervorbringen, der stärker sein soll als ein ’normaler‘. Auch dieses wahnwitzig erscheinende Detail stimmt also! So verrückt es außerdem klingen mag, aber der Anus an sich ist durchaus als erogene Zone einzustufen. Es sind hier, wie zum Beispiel auch in den Brustwarzen, sehr viele Nervenenden gebündelt, die mit anderen Nerven im Unterleibt verbunden sind. Wenn einen Berührungen dort nicht abschrecken, kann man durchaus Lust empfinden, wenn der Partner einen dort anfasst oder eindringt. Das gilt übrigens auch für den weiblichen Po! Einen Orgasmus, der nur durch Penetration des Anus hervorgerufen wird, ohne Beteiligung von Prostata und / oder Penis, gibt es allerdings definitiv nicht. Es ist aufgrund des Winkels sehr schwer bis unmöglich, die Prostata mit dem eingeführten Penis zu erreichen und zielgerichtet zu stimulieren. Kein Wunder also, dass der Uke manchmal in die absonderlichsten Verrenkungen gezwungen wird, von denen ihm noch am nächsten Tag die Hüften schmerzen. In unzähligen BL-Manga ist so zwar ein Orgasmus garantiert, in der Realität wäre dies aber sicherlich vergebliche Akrobatik.

Vielleicht noch ein Wort zum Thema multiple Orgasmen. Sie sind in BL-Manga an der Tagesordnung, in Wahrheit aber unwahrscheinlich. Ein durchschnittlicher Mann – und ich würde sagen, in sexueller Hinsicht sind die meisten Männer sehr normal und gehören eindeutig der menschlichen Spezies an – braucht nach dem Orgasmus erst einmal längere Zeit Erholung, bevor er in eine zweite Runde starten kann. Ich weiß nicht, welches Viagra-Kraut die Figuren in BL-Manga einwerfen (vielleicht das, was mir immer in den Spam-Mails für diesen Blog angeboten wird?), aber kein gesunder Mensch wäre zu solchen orgastischen Höhenflügen fähig, geschweige denn würde geistig und körperlich unversehrt aus diesen hervorgehen. Wahrscheinlich ist euch das eh klar, aber da es in diesem Beitrag ja darum ging, Wirklichkeit und Fiktion auseinander zu halten, wollte ich es gerne abschließend noch erwähnen.

Tja, am Ende muss ich sagen, es kommt mir nun etwas kurios vor, dass ich einen so langen Beitrag geschrieben habe, dessen Grundessenz war, dass man einen Penis in einen Po stecken kann, wenn man es richtig anstellt, und dass dies durchaus angenehm sein kann *zwinker*. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass ihr euch entweder amüsiert habt oder etwas lernen konntet. Oder im besten Fall beides. Und das ihr bei der nächsten BL-Lektüre stolz von euch behaupten könnt: „Ich weiß, was die dort tun und warum!“

Eine Sache liegt mir allerdings noch am Herzen, auf die ich hinweisen möchte: Analverkehr, der für beide Seiten angenehm sein soll, bedeutet unbedingtes Vertrauen und den Partner und sehr viel Liebe und Geduld. In einigen BL-Manga werden die Uke gegen ihren Willen zum Analverkehr genötigt oder sogar gewaltsam dazu gezwungen. Die Figuren empfinden dabei scheinbar nicht nur Schmerz, sondern gleichzeitig starke Lustgefühle (dazu könnt ihr auch den Beitrag Beliebte Handlungsstränge und Motive in Boys‘ Love-Manga (witzige Version) lesen). Das ist vollkommener Humbug! Eine Penetration ohne die angesprochenen Vorbereitungen ist für den Partner nicht nur unfassbar schmerzhaft, sondern wird unweigerlich zu schweren Verletzungen des Darms und Schließmuskels bis hin zur Inkontinenz führen! Behaltet das bitte immer im Hinterkopf, wenn ihr solche Manga lest, wie zum Beispiel Maiden Rose oder Caste Heaven. In Maiden Rose werden zum Beispiel die Verletzungen, die dem Uke durch den gewaltsamen Analverkehr zugefügt werden, sehr realistisch dargestellt.

Jaa mata ne, eure Amaya!


7 Kommentare

Aluca · 11. Januar 2019 um 7:37

Ein sehr schön geschriebener und gut recherchierter Artikel – mir gefällt dein lockerer Schreibstil! Werde mir deinen Blog jetzt mal genauer anschauen.
Ich bin vor kurzem – nach einigen Jahren „Abstinenz“ – wieder komplett dem Yaoi Fieber verfallen und immer auf der Suche nach Manga-Empfehlungen. Wobei ich befürchte, dass ich die aktuellen Veröffentlichungen auf dem deutschen Markt, die mich ansprechen (sprich, eher 18+), momentan weitestgehend abgegrast habe (Ten Count, Kuroneko & Co., alles von Ogeretsu Tanaka und Scarlet Beriko, In these Words, Coyote, Deadlock, Katekyo, Unser unstillbares Verlangen..) Jetzt heißt es warten auf die Fortsetzungen (die ja leider oftmals schrecklich lange auf sich warten lassen) oder tolle Neuveröffentlichungen *seufz*

    Amaya · 12. Januar 2019 um 15:55

    Hallo Aluca,

    vielen Dank, das freut mich sehr, wenn dir der Beitrag gefällt – ich war mir nicht sicher, ob dieses Thema überhaupt von Interesse ist *zwinker*.

    Ich kann dich und dein ‚Problem‘ gut verstehen, mir geht es ähnlich. Wirklich gute BL-Manga kommen selten raus, wenngleich es in den letzten Jahren ja doch eine leichte (wenn auch immer noch viel zu seichte) Tendenz hin zu qualitativ guten Veröffentlichungen dieses Genres gibt. Ich hatte gehofft, dass sich neben Egmont Manga in Zukunft auch altraverse guter Werke annehmen wird, aber neben den Manga aus dem ITW-Universum legen sie ihren Fokus nun scheinbar auf Girls‘ Love (was ich natürlich nicht schlimm finde, selbstverständlich verdient auch der weibliche Gegenspieler mehr Aufmerksamkeit). Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass aus dieser Richtung doch noch die ein oder andere Publikation kommen könnte…

    Was den deutschen Markt anbelangt, hast du ja wirklich schon die gängigsten aktuellen Manga ‚abgearbeitet‘. Ich weiß jetzt natürlich nicht, welches Genre du in BL-Manga bevorzugst, aber wenn du großen Wert auf ausreichend Erotik legst, kann ich dir ansonsten noch die Werke von Shoko Hidaka empfehlen (falls du die nicht auch schon kennst). Darüber hinaus gibt es noch ein paar recht gute ältere BL-Manga / -Reihen, zum Beispiel „Maiden Rose“ (ein wirklich sehr guter Manga, auch etwas härter, allerdings ist er auf Englisch) oder „Verliebter Tyrann“. Spontan fallen mir sonst noch „Finder“ und „Crimson Spell“ von Ayano Yamane ein, alles von Shungiku Nakamura (u.a. „Sekaiichi Hatsukoi“), „Das Spiel von Katz und Maus“, „When A Man Loves A Man“, alles von Kano Miyamoto (z.B. die „Calling“-Reihe) oder „Deine Küsse lügen“. Außerdem existieren doch einige gute One-Shots. Du kannst dich auf dem Blog ja wirklich mal umsehen, einige von den genannten Bänden / Reihen sind hier bereits rezensiert.

    Liebe Grüße
    Amaya

      Aluca · 14. Januar 2019 um 9:03

      Danke für deine Antwort!
      Ja, ich setze meine Hoffnungen auch vor allem in Egmont, denn die meisten der BL-Mangas, die ich in den letzten Wochen gelesen habe und die mir gefallen haben, kamen aus diesem Verlag. Die scheinen also einen ganz guten Riecher zu haben 😉
      Mangas wie Finder, When a Man loves a Man und Verliebter Tyrann habe ich bereits „damals“ in meiner Jugend gelesen (wie sich das anhört! Aber ich bin inzwischen nunmal schon 32 ;)) Deine anderen Empfehlungen werde ich mir aber auf jeden Fall mal genauer anschauen, danke dafür!

      Was das Genre bzw. das Thema angeht, habe ich eigentlich keine besonderen Präferenzen. Schule, Uni, Alltag, Fantasy, Horror, Thriller … ich nehme eigentlich alles, solange es was zu sehen gibt ;P Sprich, der Sex-Anteil darf gerne hoch sein, sollte aber auch entsprechend erotisch inszeniert sein (Positiv-Beispiel: Kuroneko-Reihe; Negativ-Beispiel: Friends & Lovers von Yuo Yodogawa). Wenn dann auch noch die Geschichte gut ist und die Charaktere sympathisch sind (Ten Count, In these Words, It’s the Journey not the Destination) wäre das natürlich optimal 😀

        Amaya · 14. Januar 2019 um 15:58

        Sehr gut, ein Leser / eine Leserin in meinem Alter – ich bin auch schon beinahe 30.

        Egmont Manga ist aktuell meine große Hoffnung, da der Verlag sich (aber das ist vielleicht z.T. ein subjektives Empfinden von mir bzw. Geschmackssache) 2017 / 2018 mit einigen wirklich auch qualitativ sehr guten BL-Manga hervortun konnte, z.B. von Mangaka wie Ogeretsu Tanaka oder Scarlet Beriko. Auch die „Given“-Reihe liebe ich, wenngleich das Shōnen Ai ist. Mal abwarten, was sie uns 2019 bringen werden. Ich persönlich warte z.B. mit Herzklopfen auf die „Jealousy“-Reihe!

          Aluca · 15. Januar 2019 um 7:32

          Es ist schön, auf Gleichgesinnte zu treffen, die sich bereits jenseits der 20 bewegen 🙂

          Ja, die Werke von Ogeretsu Tanaka finde ich auch klasse – auch wenn ich vom 3. Band von „It’s the journey not the destination“ ein kleines bisschen enttäuscht war nach den beiden großartigen ersten Bänden. Vor allem war er so dünn! 🙁 Auch „Come to where the Bitch Boys are“ muss mich erst noch überzeugen, da es nicht so „versaut“ ist, wie das Thema vermuten lässt. Ich freue mich aber, dass demnächst mit „Obsessed with a naked Monster“ wieder was neues von ihr kommt 🙂

          Letzte Woche habe ich noch eine kleine Perle aus der Kategorie „vieeel Sex, trotzdem ganz nette Handlung“ entdeckt: „Hang Out Crisis“ von Owal. Kann ich sehr empfehlen 😍

Lucyra · 19. Februar 2019 um 21:02

Hallo Amaya,
ich bin auf deinen tollen Blog gestoßen als ich über In these words gegoogelt habe. Dein Blog gefällt mir echt gut, besonders da es sehr wenige dt. Blogs zu diesen Thema gibt. Ich bin seit ca. 2 Jahren ein BL Fan 🙂 und bin da auch etwas kritisch. Ich mag diesen ganzen Glitzer Kitsch nicht so xD , weshalb ich leider nicht viele Reihen habe.

Dein Beitrag hat mich echt erheitert und du hast dieses Thema sehr gut rübergebracht 🙂 Ich habe mich mit dem Akt auch sehr viel beschäftig, da ich eine BL Geschichte schreibe und dazu passende Fotos mit Sims 4 (ein Spiel) erstelle.

Wenn du magst, kannst du ja mal reinschauen. Die Story heißt: While you go. Momentan sind 2 Kapitel online, da ich mir damit sehr viel Zeit lasse. Durch meine Arbeit habe ich nicht soviel Zeit und die Story beinhaltet verschiedene schwierige Themen.

Ich freue mich auf deinen nächsten Beitrag.

    Amaya · 19. Februar 2019 um 22:38

    Hallo Lucyra,

    ich freue mich über deinen netten Kommentar! Es ist schön zu sehen, dass es scheinbar doch immer mehr Leser und Leserinnen gibt, die hier ab und zu auf dieser Seite vorbei schauen. Da lohnt sich doch meine Arbeit gleich doppelt.

    Na, da bin ich aber froh, wenn das BL-Genre auch Fans wie dir etwas zu bieten weiß, die nicht so auf „Glitzer-Kitsch“ stehen, wie du es so schön formuliert hast. Aber ich kann das verstehen, einige Geschichten sind schon sehr zuckrig. Zum Glück ist diese Vielfältigkeit ja das Schöne an BL-Manga (und überhaupt an Manga im Allgemeinen) – es findet sich für jeden Geschmack das passende ‚Gericht‘.

    Das klingt unheimlich spannend und ich werde sehr gerne einmal in deine Geschichte reinlesen! Wie viele BL-Fans bin ich immer auf der Suche nach neuem ‚Stoff‘. Ich hoffe, du kommst mit der Story weiterhin gut voran. Leider kenne auch ich das Zeitproblem, welches man irgendwie immer hat, wenn man nebenher einem normalen Job nachgeht.

    Liebe Grüße
    Amaya

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