Corona sei Dank ist mir die Monatsübersicht für den März 2020 vollkommen durch die Lappen gegangen. Ich hatte sie vorläufig für euch unsichtbar abgespeichert, weil ich noch ein paar Kleinigkeiten ergänzen wollte, aber dann brach das Chaos aus, der Kampf um Klopapier und Nudeln wurde eröffnet, mein Arbeitgeber mitsamt den Mitarbeitern ins Home Office verlagert und die Übersicht verschwand komplett aus meiner geistigen Prioritätenliste. Puh, was für ein Monat liegt da hinter uns allen! Auf jeden Fall entschuldige ich mich bei euch und hoffe natürlich, dass ihr alle gesund und munter seid. Ich bin es auf jeden Fall, wenngleich ich fürchte, dass ich mit einigen Kilo mehr aus dem Home Office herauskommen werden. Die Macht der Schokolade ist daheim einfach zu groß. Aber vielleicht erfahrt ihr das gerade am eigenen Leib. Und insofern ihr euch noch mit BL-Lesestoff für die kommenden Wochen der Isolation eindecken wollt: Voilà, hier ist endlich die Märzübersicht!
Egmont Manga
„Hate Me or Date Me“ von Owal / One Shot
Klappentext
Arzt Reiji verabscheut nichts mehr als Pharmareferenten, die er allesamt für gewissenlose Verbrecher hält. Als der quirlige Vertreter Shingo auf Reiji angesetzt wird, sieht es zunächst nicht so aus, als könnte er dessen harte Schale knacken. Doch als es Reiji und Shingo zu einer Konferenz in einem abgeschiedenen Landhotel verschlägt, müssen sich die beiden plötzlich auf engstem Raum miteinander arrangieren…
Mein Leseeindruck
Hate Me or Date Me ist ein weiterer klassicher Owal-Manga, der stilistisch hervorragend an ihre anderen Werke anknüpft. Der Leser begegnet wieder verschrobenen Typen und einer etwas cazy Story, die daneben mit reichlich pikanten und explizit unzensierten Sexszenen auftrumpft. Zu Owal-Bänden greift man als BL-Adikt, wenn einen an diesem Genre vor allem die erotischen Szenen reizen und man vielleicht auch den ein oder anderen Fetisch befriedigt wissen möcht – zum Beispiel für Männer in Uniformen, Schürzen oder auch einmal Frauenkleidern. Es gibt keine sexuelle Spielerei, die Owal in ihren Werken nicht bedient. Dabei arten ihre Manga jedoch nie in harten BDSM oder andere Extreme aus. Auch die Zeichnungen in Hate Me or Date Me sind wieder sehr pornographisch, aber eine dezente Prise Zucker bleibt dem sehr sexualisierten Grundton der Werke trotzdem immer erhalten. In Hinblick auf den Sex kleckert Owal jedenfalls nicht, sondern klotzt.
Die Mangaka integriert sehr viele konventionelle BL-Elemente in Hate Me or Date Me, was den One Shot zu einem eher stereotypen Werk macht, aber wer mit Owals Stil vertraut ist, dürfte wissen, was er von ihren Manga erwarten kann. Nicht zuletzt ist die wilde Irrfahrt durch Reijis und Shingos Romanze jedoch auch sehr unterhaltsam und steckt voller überdrehtem Humor und amüsanten Zwischenfällen, denn der extrem extrovertierte und leicht hyperaktive Pharmareferent Reiji hat trotz seiner eigentlich untrüglichen Menschenkenntnis mit dem Tsundere Shingo eine harte Nuss zu knacken. Ein wenig Dramatik und der unvermeidliche Exfreund dürfen in einem richtigen BL natürlich nicht fehlen, weshalb die Mangaka auch diese Elemente nicht all zu dezent einsetzt. Hate Me or Date Me ist ein kontrolliert versauter BL, der das Genre mit einem leichten Augenzwinkern stemmt und den die Mangaka mit Zeichnungen von leicht überstilisierten Bishōnen abrundet. Köperlich entfernt die Mangaka ihre Figuren recht weit von den androgynenen Feen, die durch manch anderes Werk schweben. Der Aufdruck „freigegeben ab 18“ kommt hier jedenfalls nicht von ungefähr. Wer bisher eher soften BL gewöhnt, den dürfte Owal ziemlich ins Schwitzen bringen.
Carlsen Manga
„Requiem of the Rose King“ von Aya Kanno / Band 9
Klappentext
Der Kampf um die Krone ist Segen und Fluch zugleich für Richard, den dritten Sohn des Hauses York, der glaubt, dass ein Fluch ihn verfolgt und seinen Lieben Unheil bringt! Aber ist es wirklich ein Zauber, der sein Schicksal vergiftet? Oder sind es die Intrigen, die die Kämpfe um die Königskrone in England beherrschen…?!
In ihrem düsteren Werk lässt sich Autorin Aya Kanno von den historischen Ereignissen und Shakespeares Erzählungen um den späteren König, Richard III., inspirieren. Und zeigt ihn als Jüngling, der zwischen Gut und Böse steht und verzweifelt nach etwas Höherem sucht.
Mein Leseeindruck
Mal wieder ein Kein-BL-aber-ihr-solltet-den-lesen-Tipp von mir. Wobei, dass Requiem of the Rose King kein BL-Manga ist, kann man so eigentlich auch nicht einwandfrei behaupten, denn Aya Kannos Richard ist ein Hermaphrodit – ein Zwitter, wenn man will. Mit beiden Geschlechtsmerkmalen geboren und damit seit der Geburt im englischen Königshaus von seiner Mutter als Missgeburt gebrandmarkt, sucht Richard nach dem Tod seines Vaters als junger Mann, als der er lebt, nach seinem Platz im Kampf um die Vorherrschaft um die Krone – und in der Welt. Dabei verliebt Richard sich in Henry, den ehemaligen König, der im Rahmen der Rosenkriege vom Thron gestürzt wurde. Henry, der an den Machtkämpfen, der Gewalt und dem sinnlosen Blutvergießen zerbricht und sich in eine Welt fernab des Königshauses zu flüchten versucht, weiß nichts von der wahren Identität des Mannes, von dem er scheinbar magisch angezogen wird.
Die zarte und sich sehr langsam entwickelnde Liebesgeschichte verpackt die Autorin in düstere und unfassbar wundervolle Zeichnungen, die den Leser in eine nur sehr lose an Shakespears Dramen orientierte Welt entführen und diese neu interpretieren. Vor historischen Hintergründen entfaltet die Reihe ihre Geschichte um einen jungen Mann, der (bisher) nicht in der Lage ist, sich von den sozialen und geistigen Fesseln zu lösen, die ihm seine Zweigeschlechtlichkeit auferlegt. Insgesamt ein sehr packender und stimmungsvoller Fantasymanga, den ich euch wirklich ans Herz legen möchte, wenn ihr zuweilen auch einmal abseits der klassischen BL-Pfade unterwegs seid und ins Shōjo-Genre hineinschnuppern wollt.
KAZÈ
„An Invisible Scar“ von Tomo Kurahashi / One Shot
Klappentext
Katase arbeitet in einer großen Werbeagentur. Alle in der Firma mögen ihn, aber jeder weiß auch, dass er die meisten Aufträge an Land zieht, indem er mit seinen Kunden schläft. Allerdings steckt hinter seiner sexy Schale ein schreckliches Trauma… und niemand bemerkt Katases wahre Gefühle. Nur mit seinem zwei Jahre älteren Kollegen Shibutani fühlt er sich auf unerklärliche Weise verbunden. Fast so, als hätten sie eine gemeinsame Vergangenheit…
Meine Einschätzung
Ich kenne bereits einige Manga von Tomo Kurahashi, aus deren Feder unter anderem auch Doggystyle und Köstlich verliebt stammen, aber dieser habe ich bisher noch nicht in die Finger bekommen. Ich muss jedoch sagen, dass ich insgesamt kein großer Fan der Covermotive bin, die für ihre Werke gewählt werden, denn der Eindruck, den diese erwecken, täuscht häufig sehr viel mehr ‚Härte‘ vor, als der Manga letztendlich bietet – so geschehen zum Beispiel bei Doggystyle. Eigentlich zeichnet die Mangaka nämlich sehr angenehm zu lesende Geschichten, die zwar nicht immer besonders viel Tiefe bieten und häufig mit einem gewissen – mal mehr, mal weniger stark ausgeprägten – Feel-good-Charakter starten, sich dann jedoch recht schnell in eher dramatisch angehauchte Slice of Life-Werke wandeln.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch An Invisible Scar in diese Richtung zielen wird. Tomo Kurahashis Figuren werden in der Regel stark von ihrer Vergangenheit bestimmt, die oftmals von negativen Erfahrungen mit der eigenen Homosexualität / ehemaligen Beziehungen geprägt ist. Dabei beschränkt sich die Mangaka jedoch nicht auf einen bestimmten Themenkomplex, sondern man findet in ihren Manga so ziemlich alle Varianten persönlicher Schicksale, die man sich vorstellen kann. Der Konflikt erwächst in der Story dann vor allem aus dem Umstand, dass sich die homosexuelle Figur in ihren guten Freund verliebt, der eigentlich („eigentlich“, weil wir uns hier im BL-Genre befinden) nicht schwul ist. Der Erzählton der verschiedenen Werke variiert dabei zum Teil stark und kann sowohl seicht und niedlich als auch dramatisch und schmerzhaft sein.
Dem eingefleischten BL-Leser bieten die Werke von Tomo Kurahashi nicht viel Neues oder Ungewohntes, aber ich für meinen Teil bin einfach ein großer Freund ihres Zeichenstils: Die Mangaka praktiziert eine augewogene Mischung zwischen ‚Fluff‘ und Reife, zwischen maskuliner Attraktivität und androgyner Schönheit, mit einer leichten Tendenz hin zum Niedlichen. Auch die Linienführung ist stets zart, dabei aber sicher und zielerichtet. Insgesamt dürfte sich von den Werken der Mangaka wohl aufgrund der ausgewogenen Balance aller Elemente die breite Masse der BL-Leser angesprochen fühlen, aber mir fehlt stets der letzte Funke Kompromisslosigkeit und Radikalität. Dabei bieten die erwachsenen Figuren und die durchaus auch einmal provokativen Themen (wenn beispielsweise die Freundin kurz vor der Hochzeit von ihrem Verlobten mit einem Mann betrogen wird) durchaus Potenzial für mehr. Durch die sparsam dosierten, jedoch eher forciert wirkenden erotischen Szenen wird leider manchmal unschön der Fluss der Handlung unterbrochen und auch den vermeindlichen Humor empfinde ich nicht immer als passend.
altraverse
„The Doll“ von Guilt|Pleasure / Novel
Klappentext
Vincent Lynch ist ein knallharter Kopfgeldjäger, der weiß, was er will. Er wird angeheuert, um eine »Doll« zurückzuholen, einen künstlichen Menschen, der die tiefsten Sehnsüchte seines Besitzers erfüllen soll. Der scheinbar einfache Auftrag stellt bald schon alles in Lynchs Leben in Frage: Seine Prinzipien, seine Moral und sogar seine Wünsche…
Meine Einschätzung
Ich bin begeisterter In these words-Fan, aber bei aller Liebe zu Katsuya und Shinohara – für die Novels von Guilt|Pleasure kann ich mich nur eingeschränkt begeistern. Das ist gar nicht negativ gemeint, aber ich fürchte, da kommen mir letztendlich doch mein literaturwissenschaftlicher Hintergrund und meine Vorliebe für Romantik in die Quere. Aber fangen wir einmal von vorne an: Als altraverse 2018 mit Maybe someday die erste Novel des Künstlerduos veröffentlichte, griff ich begeistert zu und war gespannt darauf, was mich mit dem Band erwarten würde. Ich lese eigentlich keine Novels, wie diese Kurzgeschichten genannt werden, da mir bei diesen oft ein solides Erzählgerüst fehlt, aber hier wollte ich nun doch einen Versuch wagen, wenngleich es für mich ein ernsthafter Wehrmutstropfen ist, größtenteils auf die atemberaubenden Zeichnungen von TogaQ, die Künstlerin hinter Guilt|Pleasure, verzichten zu müssen.
Maybe someday folgten weitere Novels wie Equlibirum, Father Figure und New York Minute, aber auf The Doll und weitere Kurzgeschichten werde ich voraussichtlich verzichten und diese Entscheidung hat sowohl einen objektiven als auch einen subjektiven Hintergrund: Die Erzählqualität, die die verschiedenen Novels bieten, schwankt in meinen Augen stark. New York Minute hat mir z.B. sehr gefallen, weil dieser Zwitter aus Manga und Novel raffiniert Manga- und Textanteile miteinander verwebt und in den Zeichnungen Dargestelltes raffiniert die (gewollt gelassenen) Lücken in der Erzählung des Novelteils füllt. Außerdem ist der Band natürlich inhaltlich für In these words relevant, denn wir erfahren viele Details über Katsyuas Biographie und seine Beziehung zu David, die im Zeitfluss von In these words bereits der Vergangenheit angehört und über das sich die Mangareihe ausschweigt. Equilibrium Side A sowie Side B ist ein durchaus lohnenswerter Kauf, wenn man sich für BDSM und seine düstere psychologische Komponente interessiert beziehungsweise generell gerne diese Art erotischer Geschichten liest und mehr über die Dynamik der Beziehung zwichen Katsuya und David erfahren möchte. Der Erzählstil ist hier durchaus noch im soliden Bereich, wenngleich der Autorin hin und wieder der rote Faden verloren geht.
Spätestens mit Father Figure bin ich jedoch mit meinem Interesse an Grenzen gestoßen, denn hier verliert die Autorin in meinen Augen das Ziel der Erzählungen aus den Augen: Wohin soll die Novel inhaltlich führen? Welchen übergeordneten Sinn erfüllt das in ihr Dargestellte, außer den Zweck, dem Leser sexuelle Gewalt zu präsentieren? Versteht mich nicht falsch, ich verurteile Father Figure nicht und unter dem Gesichtspunkt eines Vaterkomplexes ist das Werk vielleicht für psychologische Spielereien interessant und gewährt Einblick in die Psyche des Täters, aber welchen Mehrwert hat man als Leser nach Lektüre des Bands aus der Geschichte gezogen? Wenn ich zu einem Buch greife, möchte ich, dass es, nachdem ich es beendet habe, etwas in mir hinterlässt, etwas Bleibendes, das meinen Blickwinkel auf die Welt oder mich selbst verändert. Ich weiß, dass Guilt|Pleasure mit seinen Werken auch provozieren und die Grenzen unserer Toleranz und Empathie ausloten will, aber das alleine ist – meiner ganz persönlichen Meinung nach, das möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen – für mich kein Aspekt, der ein gutes Buch oder eine gute Novel kennzeichnet. Ich bin mir letztendlich nicht sicher, ob man solche extremen Fälle, wie zum Beispiel den von Gabriel und seinem Vater, als erotische Literatur verfassen sollte. Dazu ist die Thematik aus meiner Perspektive zu ernst und fände in anderen Literaturformen einen angemesseneren Rahmen, zumal man bedenken muss, was später mit Gabriel geschieht.
Meine Kritik richtet sich keinesfalls alleine gegen die dargestellte Gewalt. Das wäre vermessen, denn die Darstellung solcher ist ein wesentliches Merkmal des Stils von Guilt|Pleasure und wer BL-Manga / -Novels für Erwachsene liest, hat sicherlich keinen Anhaltspunkt, an dem er eine solche Kritik festmachen könnte. Ganz subjektiv vermisse ich in manchen Novels von Kichiku Neko jedoch eine Botschaft, ein größeres Ganzes, welches den Inhalt der Novels zu mehr macht als einem reinen Götzenbild sexueller Gewaltfantasien. Die Stärke des Künstlerduos liegt in meinen Augen in der Kombination aus ausdrucksstarken Zeichnungen und extrem spannungsgeladenen und experimentellen Storyideen, ein Potenzial, das zum Teil verloren geht, wenn eines der beiden Elemente einem Werk fehlt.
Falls ihr also zu The Doll greifen wollt, seid euch bewusst, was euch hier voraussichtlich erwarten wird: Keine ausgefeilten Erzähltechniken oder komplexe literarische Botschaften, sondern eine in diesem Fall sicherlich unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten interessante Storyidee mit schlichtem Erzählstil, die als zentrales Element auf sexuelle Gewaltdarstellung setzt. Zu Guilt|Pleasure-Werken greift man jedenfalls nicht, wenn man Romantik möchte und wenig für Action, Blut und düstere psychologische Kammerspiele übrig hat.
Cross Cult
„Doukyusei – Verliebt in meinen Mitschüler“ von Asumiko Nakamura / Band 2
Klappentext
Die Fortsetzung zum Bestseller DOUYKUSEI – VERLIEBT IN MEINEN MITSCHÜLER
Rihito, der stille, ernsthafte Klassenbeste. Hikaru, der unbekümmerte Träumer. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein – und sind dennoch ein Paar.
Der Winter neigt sich dem Ende. Und mit dem Frühling steht auch das Ende der Schulzeit bevor. Hikaru und Rihito müssen sich nun entscheiden, wie ihre Zukunft aussehen soll. Während die beiden Mitschüler vorsichtig die Grenzen ihrer Beziehung ausloten, wird Rihitos Mutter plötzlich ins Krankenhaus eingewiesen…
Mein Leseeindruck
Der vielen von euch sicher eher weniger bekannte Comic-Verlag Cross Cult überraschte im September 2019 mit einer Lizenz, die mich bei Bekanntgabe in helle Aufregung versetzt hat. Eigentlich erzählt Doukyusei die Geschichte einer für das BL-Genre sehr gewöhnlichen Highschool-Romanze zwischen zwei vollkommen gegensätzlichen Jungen, aber es gibt zwei Elemente, die die in Japan in drei Bänden abgeschlossene Reihe zu einem echten Geheimtipp machen: Der beinahe abstrakte, aber absolut außergewöhnliche Zeichenstil von Asumiko Nakamura und der Schmunzelfaktor, den dieses kurios-komische Pärchen mit sich bringt. Die Geschichte, die übrigens bereits als sehr liebenswerter Anime umgesetzt wurde, fängt in schlichten Zeichnungen formvollendet die flirrende Hitze des japanischen Sommers und einer ersten Liebe ein, die trotz oder gerade wegen aller Unbeholfenheit ans Herz rührt und mich mit einem seligen Lächeln auf den Lippen und reiner Freude am teils dramatischen, teils humorvollen Erzählstil zurückgelassen hat.
Mit den Folgebänden reifen im übrigen nicht nur die Figuren, sondern auch die Themen der Story, die einen zunehmend ernsteren und erwachseneren Grundton erhält, trotzdem aber nichts von ihrem schlichten Glanz, ihrer feinen Poesie und den humoristischen Elementen verliert. Denjenigen unter euch, die lieber Werke abseits vom BL-Mainstream lesen und sich von der Story losgelöst auch alleine für außergewöhnliche und unkonventionelle Artworks begeistern können, kann ich Doukyusei nur wärmstens ans Herz legen. Lasst euch außerdem nicht von den Nummerierungen der Bände und den unterschiedlichen Titeln irritieren: Die Reihe trägt tatächlich den Namen Doukyusei und ist dreibändig abgeschlossen, aber Band 2 ist in zwei Bände gesplittet und wird in dem Sinne als eigene ‚Minireihe‘ behandelt, weshalb diese beiden Bände dann auch den Titel Sotsugyosei 1 und 2 tragen. Es ein weiteres Werk von Asumiko Nakamura, das ich unheimlich gerne in Deutschland veröffentlicht sehen würde (ein Wink mit dem Zaunpfahl an Cross Cult): J no Subete, was etwas Ähnliches bedeutet wie Alle Facetten von J (der Name des Protagonisten) ist ein im Genre Psychology zu verortender, sehr düsterer BL, der sich, wenn man es simpel ausdrücken möchte, die Lebensgeschichte des Transvestiten J, seine zerrüttete Kindheit und die große Liebe zu seinem ehemaligen Mitschüler Paul ins Zentrum stellt.
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